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Teilleistungsstörungen

Aufmerksamkeits-
defizitsyndrom -
AD(H)S

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AD(H)S bedeutet Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung und bezeichnet eine Verhaltensstörung bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die gekennzeichnet ist durch

• starke Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen,
• Störung der Impulskontrolle,
• ausgeprägte körperliche Unruhe (Hyperaktivität).

AD(H)S gibt es in den verschiedensten Unterformen und Ausprägungen, wobei nicht alle drei Bereiche betroffen sein müssen. Hinzu kommen bei vielen Kindern und Jugendlichen weitere psychische Störungen, Auffälligkeiten oder Probleme. Etwa 5% aller Kinder und Jugendlichen haben ein AD(H)S, Jungen häufiger als Mädchen.

AD(H)S und Frühgeburt

Frühgeborene haben ein erhöhtes Risiko für AD(H)S
 (>ADHS-Risiko nach Frühgeburt erhöht - Ergebnisse einer Registerstudie aus Schweden, 2011). Je früher ein Kind geboren wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit ein AD(H)S zu entwickeln. Aber auch Kinder, die in der 35.-36. Woche geboren werden, haben ein erhöhtes Risiko gegenüber reifgeborenen Kindern. Ursache ist die Unreife des kindlichen Gehirns bei der Geburt, auch noch im Kindes- und Jugendalter lässt sich eine veränderte Gehirnreifung feststellen. Bei Frühgeborenen wird besonders häufig eine Aufmerksamkeitstörung ohne Hyperaktivität festgestellt, ebenso "subklinische" Formen von ADS, d.h. die Symptome entsprechen nicht dem "Vollbild" der Erkrankung. Dies kann dazu führen, dass die Aufmerksamkeitsdefizite erst verspätet oder gar nicht diagnostiziert werden. (>Studie zu Problemen Frühgeborener im Schul- und Vorschulalter von Dr. Nina Gawehn, Ruhr-Universität).


Verlauf und Diagnose

Der charakteristische Verlauf von AD(H)S beginnt üblicherweise bereits vor der Einschulung, unter schulischen Anforderungen treten oftmals die AD(H)S-Symptome verstärkt in den Vordergrund. Die Symptomatik schwächt sich im Jugendalter häufig ab, kann aber bis ins Erwachsenenalter hinein bestehen bleiben.

Die Diagnostik von ADHS ist sehr umfangreich und erfolgt nach einem festen Kriterienkatalog, es gibt keinen spezifischen AD(H)S-Test. Eine zentrale Rolle spielt die Erfahrung des behandelnden Arztes, der eventuell vorhandene zusätzliche Begleiterkrankungen feststellen bzw. ausschließen muss.


Behandlung

Zur Behandlung von AD(H)S wird von den Fachverbänden eine Kombination aus mehreren Therapien empfohlen:

  • Aufklärung von Eltern und Kind zum Störungsbild als Grundlage einer erfolgreichen Behandlung (>Links zu AD(H)S);

  • Verhaltenstherapie mit familienbezogenen, kindergarten-/schulbezogenen, patientenbezogenen Maßnahmen;

  • medikamentöse Therapie.

  • Eventuell notwendig sind zusätzliche Therapien zur Behandlung weiterer Begleitprobleme (Tic-Störungen, Verhaltensauffälligkeiten, Störungen des Lesens und Rechnens, Gemütsstörungen…)

Daneben gibt es aber auch noch weitere Hilfen wie Selbsthilfegruppen, gezielte Förderungen schulischer Leistungen und Hilfen für Familien durch das Jugendamt.

Den ausführlichen Artikel "Das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom - AD(H)S" sowie weitere Informationen finden Sie in unserem Buch "Frühgeborene und Schule - Ermutigt oder ausgebremst", Kapitel 2: "Stolpersteine für´s Lernen", mit vielen Erfahrungsberichten von Familien mit AD(H)S-Kindern und einem Literatur- und Linkverzeichnis.

>Weitere Informationen und Download

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