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Studien

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Frühgeborene - Zu früh für das Gehirn?

26. März 2015
Originalartikel (3. Februar 2015):
Neuroscience: The brain, interrupted


Babies are increasingly surviving premature birth — but researchers are only beginning to understand the lasting consequences for their mental developmentAutorin: Alison Abbott, Nature's senior European correspondent

Nature 518, S. 24–26, 2015, weitere Informationen und Download (Englisch)
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Frühgeborene - Zu früh für das Gehirn?
Immer mehr Frühchen überleben heute - doch die Probleme in der Entwicklung ihres Gehirns zeigen sich erst neuerdings.

Exklusive Übersetzung aus "nature", © Spektrum.de
Der Artikel erschien unter dem Titel "Neuroscience: The brain, interrupted" in Nature 518, S. 24–26, 2015.
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Im Artikel zitierte Studien und Veröffentlichungen:

Russia Ha-Vinh Leuchter, MD et al., JAMA. 2014;312(8):817-824

Kindesentwicklung - Mutterleib-Geräuschkulisse fördert die Hirnentwicklung bei Frühchen

23. Februar 2015
Den Herzschlag und die Stimme der Mutter hören Kinder bereits, noch bevor sie überhaupt das Licht der Welt erblicken. Eine Studie legt nun nahe, dass diese Geräusche auch dem Gehirn von Frühgeborenen guttun könnten
Autorin: Daniela Zeibig, © Spektrum.de

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zitierte Studie:

Mother’s voice and heartbeat sounds elicit auditory plasticity in the human brain before full gestation
Alexandra R. Webb, Howard T. Heller, Carol B. Benson, and Amir Lahava

Edited by Mortimer Mishkin, National Institute for Mental Health, Bethesda, MD, and approved January 28, 2015 (received for review August 6, 2014)
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Frühgeborene Kinder haben Probleme bei komplexen kognitiven Aufgaben

27. Mai 2013
Originalartikel:
Effects of Gestational Age at Birth on Cognitive Performance: A Function of Cognitive Workload Demands
Autoren: Julia Jaekel, Nicole Baumann, Dieter Wolke

PLOS, weitere Informationen und Download (Englisch)
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Frühgeborene Kinder haben Probleme bei komplexen kognitiven Aufgaben
Zu früh auf die Welt zu kommen, geht Hand in Hand mit einem erhöhten Risiko für kognitive Probleme. Psychologen der Ruhr-Universität Bochum und der University of Warwick, UK haben die Beziehung zwischen Schwangerschaftsdauer und Leistung bei unterschiedlicher kognitiver Belastung untersucht. „Leistungsdefizite von Kindern steigen dramatisch, je früher sie auf die Welt gekommen sind und je größer die kognitive Belastung ist“, sagt Dr. Julia Jäkel von der Ruhr-Universität. In der Zeitschrift “PLOS ONE” beschreiben die Forscher ein neues Modell, das die Komplexität einer kognitiven Aufgabe mit den graduellen Defiziten frühgeborener Kinder in Zusammenhang bringt.

Den vollständigen Bericht finden Sie auf der Webseite der Ruhr-Universität Bochum: 
>>>zum Bericht


Dazu ein Beitrag im "Bild der Wissenachaft":

Frühchen lernen langsamer
Autorin: © wissenschaft.de - Nadja Podbregar

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ADHS-Risiko nach Frühgeburt erhöht - Ergebnisse einer Registerstudie aus Schweden

01. Februar 2011
Preterm Birth and Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder in Schoolchildren
Autoren: Karolina Lindström, MDa, Frank Lindblad, MD, PhDb,c, Anders Hjern, MD, PhDd

Pediatrics 2011; 127: 858, weitere Informationen und Download (Englisch)
>>>zur Studie

Frühgeborene haben erhöhtes ADHS-Risiko
Das hat eine schwedische Register-Studie mit Daten von insgesamt 1.180.616 Kindern ergeben, die zwischen 1987 and 2000 geboren wurden ...

Den vollständigen Bericht finden Sie auf der Webseite der Ärzte Zeitung: 
>>>zum Bericht

Zusammenhang zwischen Geburtstermin und späteren Lernstörungen

11. Juni 2010
Gestational Age at Delivery and Special Educational Need:
Retrospective Cohort Study of 407,503 Schoolchildren
Autoren: Daniel F. MacKay, Gordon C. S. Smith, Richard Dobbie, Jill P. Pell

PLoS (Public Library of Science), weitere Informationen und Download (Englisch)
>>>zur Studie

Gestation study finds pregnant women should focus on going full term to reduce risks
>>>zur Pressemeldung der University of Glasgow

Geburtstermin beeinflusst Lernfähigkeiten
Kinder, die vor der 40. Gestationswoche geboren werden, leiden in der Schule häufiger unter Lernstörungen. Dies kam in einer retrospektiven Kohortenstudie in PLoS Medicine

(2010; 7: e1000289) heraus. ...
Den vollständigen Bericht finden Sie auf der Webseite des Deutschen Ärzteblatts:
>>>zum Bericht

Unaufmerksamkeit und Fehler: Ehemalige Frühchen haben es schwer

5. Juni 2009
Studie zu Problemen Frühgeborener im Schul- und Vorschulalter
von Dr. Nina Gawehn, Ruhr-Universität Bochum

Noch im Alter von sechs Jahren zeigen Frühgeborene Aufmerksamkeitsprobleme und kognitive Defizite, so das Ergebnis einer Untersuchung von Dr. Nina Gawehn vom Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie der Ruhr-Universität Bochum. Die Wissenschaftlerin empfiehlt daher eine gezielte Frühförderung zu früh geborener Kinder, auch wenn keine schweren neurosensorischen Einschränkungen festzustellen sind. ...
 
mehr...

... "Im Vergleich zu den Reifgeborenen stellte Gawehn bei den Frühgeborenen einen verminderten allgemeinen kognitiven Entwicklungsstand fest. Besonders schlecht schnitten extrem früh geborene Kinder ab, die vor der 28. Woche geboren worden waren. Bei ihnen zeigten sich auch mehr soziale Verhaltensprobleme. Die elterliche Zufriedenheit hing vom kognitiven Entwicklungsstand ab. Frühgeborene waren im Vergleich zu den Reifgeborenen im Vorschulalter deutlich häufiger von ADHS und ADS betroffen.

Unabhängig vom kognitiven Entwicklungsstand zeigten Früh- und extrem Frühgeborene im Vergleich zu ihren reifgeborenen Altersgenossen langsamere und variablere Leistungsgeschwindigkeiten in allen untersuchten Aufmerksamkeitsfunktionen. Auch zeigten sie weniger Treffer/richtige Reaktionen oder ließen Reaktionen auf dargebotene Reize aus. "Da sie bei vorhandenem Reiz häufig gar nicht reagierten, gehen wir davon aus, dass sie Reaktionen langsamer initiieren", sagt Nina Gawehn.´

"Zusammenfassend weisen Frühgeborene im Alter von sechs Jahren unabhängig von ihrer Intelligenz schwächere Aufmerksamkeitsleistungen auf als Reifgeborene." Der Reaktionsstil der Frühgeborenen weicht aber vom bekannten ‚typischen‘ Reaktionsstil eines Kindes mit ADHS ab:
"Man weiß, dass Kinder mit ADHS viele falsche Reaktionen und ein schnelles Reaktionstempo im neuropsychologischen Testverfahren zeigen. Bei Frühgeborenen zeigten sich im Aufmerksamkeitstest aber keine Defizite in der Reaktionshemmung. Vielmehr stehen eine verlangsamte und instabile Reaktionsgeschwindigkeit sowie eine durch erhöhte Auslassungen verringerte Leistungsgüte im Vordergrund.

Bei der Nachuntersuchung ein Jahr später konnte Nina Gawehn bei den Frühgeborenen keine Aufholentwicklung im kognitiven Bereich feststellen. Allerdings beobachtete sie eine Veränderung der Aufmerksamkeitsleistungen: So verbesserte sich die Reaktionsgeschwindigkeit und die Reaktionsschwankungen nahmen ab. Die untersuchten Kinder verzeichneten bei der zweiten Untersuchung mehr Treffer und weniger Auslasser, machten aber auch mehr Fehler. "Dieser Befund lässt auf eine Kompensation schließen", sagt Gawehn. "Sie könnte die Folge eines durch Lernerfahrung veränderten Reaktionsstils oder das Ergebnis von Nachreifung oder Plastizität des Gehirns der ehemaligen Frühgeborenen sein. Genaue Mechanismen sind noch nicht geklärt."

Der Rat der Expertin: Frühgeborene mit Aufmerksamkeitsstörungen sollten eine spezifische und individuelle Aufmerksamkeitsförderung erhalten, welche die gestörten Teilaspekte fokussiert. Zwar lasse sich zurzeit noch nicht sicher klären, ob es sich bei einigen Frühgeborenen mit Aufmerksamkeitsstörung um eine Verzögerung oder ein bleibendes Defizit handelt. Die bleibende erhöhte Unzufriedenheit der Eltern bei unterdurchschnittlicher Entwicklung einerseits und die sozialen Probleme der Frühgeborenen andererseits verdeutlichten aber die Notwendigkeit therapeutischer Unterstützung.

"Die Vielfalt der möglichen Folgen macht eine ganzheitliche Betrachtungsweise der Entwicklung Frühgeborener notwendig", unterstreicht Nina Gawehn. "Eine zusätzliche Untersuchung ehemaliger Frühgeborener vor der Einschulung könnte als Ergänzung zu den Nachuntersuchungen Frühgeborener mit Hilfe entwicklungsdiagnostischer Verfahren, die in deutschen Perinatalzentren durchgeführt werden, nützlich sein." Diese sollte neben neuropädiatrischem Status, allgemeiner kognitiver Entwicklung und Aufmerksamkeitsleistungen auch Verhaltensanpassung, elterliche Lebenszufriedenheit und Belastung erfassen. Da in der vorliegenden Untersuchung auch Frühgeborene, welche nach der 32. Schwangerschaftswoche geboren wurden, Aufmerksamkeitsstörungen aufwiesen, sollten auch Kinder mit eher mäßigem Risiko in Nachuntersuchungen eingeschlossen werden." 

Quelle: https://idw-online.de/de/news318842

Karin Jäkel


Näheres kann man der folgenden Pressemeldung der Ruhr-Universität Bochum vom 05.06.2009 entnehmen:
 >>>zur Kontaktseite Prof. Dr. Gawehn

Frau Prof. Dr. Gawehn hielt als Referentin beim 3. Rheinland-Pfalz-Symposium "Kind im Mittelpunkt" - Frühgeborene in der Schule - (k)ein Problem?! des Landesverbandes "Früh- und Risikogeborene Kinder Rheinland-Pfalz" e.V. am 8. Mai 2010 einen Vortrag zum Thema

"Die Entwicklung ehemaliger frühgeborener Kinder - Aufmerksamkeiten im Schul- und Vorschulalter"
>>>Tagungsbericht zum 3. Rheinland-Pfalz-Symposium
 

Hannoversche Langzeitstudie

19. März 2009
Nachuntersuchung von Frühgeborenen in Niedersachsen
eine Studie der QualitätsInitiative,

des niedersächsischen Vereins zur Förderung der Qualität im Gesundheitswesen e.V.
>>>zur Studie

dazu ein Beitrag vom Deutschlandfunk:

17. Januar 2010
Vögelchen flieg' - Wie es Frühchen später geht
Von Thekla Jahn, Deutschlandfunk


Zitat aus dem Artikel:

"... Jedes elfte Kind in Deutschland kommt zu früh zur Welt. Mittlerweile überleben selbst unreifste Frühchen. Sie haben zum Teil nur etwas mehr als die Hälfte der Zeit im Mutterleib verbracht - 22 Wochen, hier liegt heute die biologische Grenze. Aber ist lebensfähig auch gleichbedeutend mit Lebensqualität? ..."
zum Deutschlandfunk (Beitrag zum Anhören und Ausdrucken)

Langzeitbeobachtung von Extremfrühchen / "Epicure-Studie" leervon Professor Dieter Wolke et. al.

27. Juli 2015
Personality of adults who were born very preterm
Autoren: S. Eryigit-Madzwamuse, V. Strauss, N. Baumann, P. Bartmann, D. Wolke

Archives of Disease in Childhood (Abstracts, Download als pdf-Datei)
>>>zum Originalartikel auf der Webseite der ADC
>>>Mitteilung der Universität Warwick auf der Webseite "EurekAlert!"

und dazu ein Artikel vom 28. Juli 2015 im "Stern":

Frühe Geburt prägt den Charakter - Frühchen sind als Erwachsene oft ängstlicher
von Mirja Hammer

>>>zum Artikel auf der Webseite des "Stern"

18. Februar 2014

Frankfurter Allgemeine Zeitung: "Wenn jede Woche zählt"
Was wird aus Kindern, die viel zu früh geboren wurden? Mediziner und Psychologen versuchen herauszufinden, wie man ihre Entwicklung am besten fördern kann. ...

Ein Bericht von Sonja Kastilan
>>>zum Artikel auf der Webseite der FAZ

23. November 2013

5. RLP-Symposium "Kind im Mittelpunkt"
Prof. Wolke stellt neueste Studienergebnisse vor
Erkenntnisse aus der EPICure-Studie und der Bayerische Entwicklungsstudie - Langzeituntersuchungen an ehemaligen Frühgeborenen bis zum Alter von 26 Jahren 

>>>zum Tagungsbericht auf der Webseite des LV "Früh- und Risikogeborene Kinder RLP" e.V.

2. August 2009

Neurodevelopmental Disability Through 11 Years of Age in Children Born Before 26 Weeks of Gestation
Entwicklungsneurologische Einschränkungen im Alter von 11 Jahren bei Kindern, die vor der 26 Schwangerschaftswoche geboren wurden<

(Pediatrics 2009;124;e249-e257; originally published online Jul 27, 2009, by Samantha Johnson, Joe Fawke, Enid Hennessy, Vicky Rowell, Sue Thomas, Dieter Wolke and Neil Marlow)
>>>zur Studie

Die Langzeit-Studie, die die Entwicklung von extrem frühgeborenen Kindern in Großbritannien und Irland untersucht, zeigt u.a. dass die Frühchen im Alter von 11 Jahren im Vergleich zu ihren reifgeborenen Klassenkameraden ein höheres Risiko für kognitive Einschränkungen verschiedener Ausprägung aufweisen. Hierbei sind Jungen schwerer betroffen als Mädchen, frühere Schwangerschaftswochen tragen ein höheres Risiko als nach längerer Schwangerschaft geborene Kinder.   
>>>zur Tabelle auf Pediatrics.org

Im Vergleich zur Untersuchung derselben Kinder im Alter von 6 Jahren ergab sich nahezu kein Unterschied in der Ausprägung ihrer Einschränkungen.  >>>zur Tabelle auf Pediatrics.org

27. Juli 2007
Epicure Study -growth and blood pressure at 6 years of age following extremely preterm birth
Autoren: M A Bracewell, E M Hennessy, D Wolke, N Marlow

BMJ (British Medical Journal), weitere Informationen und Download (Englisch)
>>>zur Studie

6. Januar 2005

Neurologic and developmental disability at six years of age after extremely preterm birth.
"Entwicklungsneurologische Einschränkungen im Alter von 6 Jahren nach extremer Frühgeburt"

(N Engl J Med. 2005 Jan 6;352(1):9-19; Marlow N, Wolke D, Bracewell MA, Samara M; EPICure Study Group).   
>>>zur Studie

Viele Hintergrundinformationen bietet die EPICure-Webseite
>>>zur EPICure-Webseite

dazu ein Beitrag vom Deutschlandfunk:

15. Januar 2010
Entwicklung oder Umgebung - Autismus unter Frühchen auffällig erhöht
Von Thekla Jahn, Deutschlandfunk


Zitat aus dem Artikel:

"... Über 60.000 mal im Jahr wird in Deutschland ein Kind zu früh geboren. Was bedeutet ein derart früher Start ins Leben? Eine der interessantesten Studien kommt aus England - die Epicure-Studie, die die Entwicklung extrem frühgeborener Kinder bis zum Alter von elf Jahren untersucht hat. Dabei stellte sich heraus, dass diese ehemaligen Frühchen besonders häufig unter Autismus leiden. ..."
>>>zum Deutschlandfunk (Beitrag zum Anhören und Ausdrucken)

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